Kulturpoetik

Seit dem Frühjahr 2001 erscheint in halbjährigem Abstand im Verlag Vandehoeck & Ruprecht die internationale Zeitschrift für kulturwissenschaftliche Literaturwissenschaft KulturPoetik.

Es war mit eine große Freude und Ehre, von 2003 bis 2013 für 10 Jahre ein Teil der KulturPoetik sein zu dürfen: zunächst bis 2009 als Managing und Review Editor, von 2009 bis 2013 als Review Editor. Den vielen Beiträgern und Rezensenten darf ich für die äußerst konstruktive und für mich stets gewinnbringende Zusammenarbeit noch einmal herzlich danken. Nach 10 Jahren scheint mir die Zeit reif, neuen Projekten und Erfahrungen Raum zu geben.

Herausgeber:
Prof. Dr. Manfred Engel (Universität des Saarlandes)
Prof. Dr. Monika Ritzer (Universität Leipzig)
Prof. Dr. Bernard Dieterle (Université de Haute-Alsace Mulhouse)

Managing Editor, Review Editor:
Juliane Blank (Universität des Saarlandes)

Im Internet:
www.kulturpoetik.de
www.culturalpoetics.com

Redaktionssitz: 
zunächst Hagen, Saarbrücken und Oxford; zur Zeit: Saarbrücken.

Zum Konzept der Zeitschrift vgl. in Heft 1 (2001) 1:

Bernard Dieterle / Manfred Engel / Dieter Lamping / Monika Ritzer:

KulturPoetik – eine Zeitschrift stellt sich vor

Heute ist der kulturgeschichtliche Ansatz die wichtigste und zukunftsträchtigste Richtung der Literaturwissenschaft. Das hat sich herumgesprochen. Weniger klar ist allerdings, was genau mit der neuen Zauberformel „Literaturwissenschaft als Kulturwissenschaft“ gemeint sein soll.
Kulturgeschichtliche Literaturwissenschaft ist zunächst einmal durch ihren besonderen Blick und durch ihr besonderes thematisches Interesse bestimmt: Sie betrachtet Literatur als Teil der Gesamtkultur, also in ihrer Mitwirkung an Konstitution, Tradierung und Veränderung von kulturellen Sinn- und Zeichenbildungen. Daher interessiert sie sich besonders für anthropologische Grundthemen (wie etwa: Liebe, Tod, Rausch, Wahnsinn, Traum, Körperlichkeit, Gedächtnis, Sozialkonventionen, Geschlechterrollen) und die zugehörigen Kulturtechniken sowie für interkulturelle Kontakte und Konflikte. Sie untersucht Wechselwirkungen zwischen der Literatur und dem Wissenssystem, zwischen Literatur und anderen Medien (Intermedialität und Medienkonkurrenz) und den literatureigenen medialen Beitrag zu kultureller Kommunikation, Zeichenbildung und Wahrnehmungsformung. Sie fragt aber auch nach dem Poetischen in der Kultur, nach proto-poetischen Elementen im Wissenssystem, in den Medien, den sozialen Verkehrsformen, dem Alltagsleben.
Methodisch ist die kulturgeschichtliche Literaturwissenschaft bisher nur sehr vage konturiert; KulturPoetik wird für alle Richtungen offen sein, auch für die nicht-etablierten – die Herausgeber wünschen sich rege und kontroverse Diskussionen.

KulturPoetik erscheint jährlich in zwei Heften mit insgesamt ca. 300 Seiten. Jedes Heft enthält neben dem Aufsatz- und dem Rezensionsteil (ab Heft 2) auch die Abteilungen: „Forum“ (für kurze Statements zu aktuellen Fragen oder für Stellungnahmen zu Artikeln des vorangegangenen Heftes); „Veranstaltungshinweise/Calls for Papers“ und „Neuerscheinungen“. Hierfür bitten wir um Hinweise und Beiträge unserer Leser!
Die ersten beiden Nummern von KulturPoetik haben den Charakter eines Themenheftes
(1), da sie aus den Beiträgen eines Kolloquiums mit dem Titel „Literaturwissenschaft als Kulturwissenschaft?“ bestehen. Diese schöpfen ein Reservoir konzeptueller und methodischer Innovation aus, das ganz aus der Forschungspraxis heraus entwickelt wurde und so die bisherige – bekannte und wohldokumentierte – Theoriedebatte (2) auf willkommene und anregende Weise ergänzt. Daher erschienen sie den Herausgebern als besonders geeignet, um ein neues Zeitschriftenprojekt zu eröffnen. Für die folgenden Hefte sind wir auf Beitragsangebote angewiesen – und hoffen auf Aufsätze aus möglichst vielen Ländern und aus den unterschiedlichsten Schulen kulturwissenschaftlichen Arbeitens.

KulturPoetik soll ein Forum für alle Bereiche kulturgeschichtlicher Literaturwissenschaft sein. Der Name der Zeitschrift ist Programm: Hier geht es sowohl um das Kulturelle der Literatur wie um das Literarische der Kultur. Theoretische Beiträge sind ebenso willkommen wie gegenstandsorientierte Untersuchungen. Da kulturgeschichtliche Literaturwissenschaft auf Grenzüberschreitungen aller Art abzielt, sind wir an interdisziplinären und komparatistischen Arbeiten besonders interessiert.
Auf zweierlei legen die Herausgeber besonderen Wert: (1) Auch kulturgeschichtliche Literaturwissenschaft soll Literaturwissenschaft bleiben, also weder die Eigenart ihres disziplinären Blickes aufgeben noch die Eigenleistung und die Eigendynamik übersehen, die der Literatur innerhalb der Gesamtkultur zukommt. KulturPoetik wird zwar mitunter auch Beiträge von allgemein kulturellem Interesse abdrucken, bleibt im Kern jedoch eine literaturwissenschaftliche Zeitschrift. (2) Alle Beiträge sollen so geschrieben sein, dass sie nicht nur Fachwissenschaftler, sondern auch interessierte Laien ansprechen.

Die Zeitschrift wendet sich an Studierende, Dozentinnen und Dozenten der Kulturwissenschaft, der philologischen Fächer (besonders der Germanistik, Anglistik und Amerikanistik, Romanistik und Komparatistik) und aller philosophie- und wissenschaftsgeschichtlichen Disziplinen; an Lehrerinnen und Lehrer der geisteswissenschaftlichen Fächer; an Kulturschaffende aller Berufsgruppen; an alle Leserinnen und Leser, die an Kultur und Literatur und an deren gemeinsamer Geschichte interessiert sind.
Bezugsbedingungen sind im Internet oder über den Verlag erhältlich. Wir verweisen besonders auf das günstige Kennenlern-Angebot und die Sonderkonditionen für Studenten!

 

Die Herausgeber

(1) Auch in Zukunft wird etwa jedes zweite Heft von KulturPoetik ein eigenes Thema oder einen Thementeil haben, wofür auch externe Herausgeber willkommen sind.

(2) Vgl. die diesem Heft beigegebene Bibliographie.

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