Vortrag am 25.07.2011 im Rahmen der Sektion: „Theater-Historiografie im Dienst der Zukunft“

Organisatorin: Beate Hochholdinger-Reiterer, Vorsitzender: Stefan Hulfeld

11:00−13:00

• Hulfeld, Stefan: Reformtheater-Historiografie. Konstruktionsprinzipien und deren Langzeitfolgen

• Burgholzer, Laurette: Spieler, Heiler, Scharlatane. Erklärungen und Hypothesen zur Trennung von Theater
und Heilkunst

• Thaa, Doris: Haupt- und Staatsaktionen? Überlegungen zur Erforschung deutschsprachigen Wandertheaters im 18. Jahrhundert

• Birgfeld, Johannes: Johann Ulrich König als Dramatiker, oder: Repräsentatives Maschinentheater zwischen Trivialisierungsdruck, Tradition und Innovation

14:30−16:00

• Hochholdinger-Reiterer, Beate: Patrilineare Theatergeschichten

• Simon, Eva: Französische klassische Tragödie im Deutschland des 18. Jahrhunderts. Eine Rezeption mit Widersprüchen

• Dupree, Mary Helen: Eine ‘Hör-Geschichte’ der Zukunft? Das Phantasma der akustischen Zukunft in der Deklamationstheorie vor 1800

Christian Kracht / David Woodard:

Five Years. Briefwechsel 2004-2009.
Vol. 1: 2004-2007.

Hg. v. Johannes Birgfeld & Claude D. Conter.

Hannover: Wehrhahn-Verlag 2011.
264 Seiten, 37 meist farbige Abbildungen, Broschur
ISBN 978–3–86525–235–7
Preis: 19,80 €

Christian Kracht, Autor der Romane Faserland, 1979 und Ich werde hier sein im Sonnenschein und im Schatten und einer der wichtigsten deutschsprachigen Schriftsteller der Gegenwart, und David Woodard, amerikanischer Dirigent, verbindet seit 2004 eine außergewöhnlich enge künstlerische Freundschaft: Ein Beitrag in der legendären, von Kracht mit Eckhart Nickel in Nepal herausgegebenen Literaturzeitschrift Der Freund über die heute von Woodard hergestellten, einst von William S. Burroughs benutzten dreamachines, war Anlass für den ersten Kontakt. Seither sind Kracht und Woodard gemeinsam zu den Nachkommen der Kolonie Nueva Germania in Paraguay und zu den Resten von Aleister Crowleys Abtei Thelema in Cefalù (Sizilien) gereist, haben an dem Projekt der Großen Pyramide in Deutschland mitgewirkt, an Rafael Horzons Wissenschaftsakademie in Berlin Vorträge gehalten und gemeinsame Beiträge veröffentlicht – in dieser Zeit entstanden eine Briefkorrespondenz von mehr als 1000 Briefen.
Nun erlauben Kracht und Woodard die Herausgabe der ersten fünf Jahre ihres gemeinsamen Briefwechsels – und damit erstmals einen einzigartigen Einblick in ihre außergewöhnliche Künstlerfreundschaft. Die Briefe, alle auf Englisch verfasst, sind manchmal ebenso unterhaltsam wie anrührend, geistreich, herausfordernd, spannend und erhellend. Sie zeugen von deren elegantem Stilempfinden, und sie gewähren ungewöhnliche Einblicke in die Werkstatt zweier zeitgenössischer Literaten und Künstler und zeichnen zugleich ein exemplarisches Bild von den Möglichkeiten und Grenzen einer Künstlerexistenz im 21. Jahrhundert.

There’s an unfolding mystery at the core of this narrative that makes it as readable as a Sherlock Holmes story. If I had to make it explicit—and the book is very much about how far you can go without making something explicit—I’d say this mystery consists in a series of questions the reader poses himself: „What is this genial and articulate friendship based on? A shared spirit of adventure, a love of travel, a certain tone both writers have, arch and poised? A common interest in provocation and a common concern not to be stereotyped as Neo-Dada Neo-Nazis?“ The answers to that emerge slowly, between the lines, as the protagonists encounter people intent on misrepresenting (or correctly representing) their interests and endeavors. So just beneath the geniality and genuine warmth the letters evince, there’s slightly sinister music playing. There’s also the sense, in the opening pages, that the protagonists may not entirely trust one another, and that there could be some awful scene of treachery incubating in the South American jungle (that, of course, fails to occur, or at least not at the hands of our heroes). It’s a gripping read, and a ripping yarn, and reminds me of Rilke’s famous line about beauty being just the first glimpse of horror.

— Momus

Since 2004, Christian Kracht, author of Faserland, 1979 and Ich werde hier sein im Sonnenschein und im Schatten, and one of the most influential contemporary German writers, and Berlin music conductor David Woodard, have been engaged in an unusually intense artistic friendship. They first made contact when Kracht and Eckhart Nickel, joint editors of legendary Nepal-based literary magazine Der Freund, commissioned a colleague to write an essay about the Dreamachine of Brion Gysin and Ian Sommerville, famously pondered by William S. Burroughs and fabricated by Woodard. Since then, Kracht and Woodard have traveled jointly to Nueva Germania (Paraguay) and the remains of Aleister Crowley’s Abbey of Thelema in Cefalù (Sicily), participated in the creation of a German Great Pyramid, lectured at Rafael Horzon’s Berlin Wissenschaftsakademie, and published jointly—they have exchanged over a thousand letters between them.
For the first time, Kracht and Woodard have now agreed for the first five years of their correspondence to appear in print, thus permitting the reader an unprecedented glimpse into their unique artistic language and cooperation. The letters, written in English, are as entertaining and touching at times as they are witty, complex and insightful, proving both artists as most elegant and stylistically brilliant writers. The letters open the doors to both artists‘ distinctive interior dynamic, drawing a most exemplary outline of the enormous intellectual demand it is to be an artist in the 21st century.

Pünktlich zum 250. Geburtstag August von Kotzebues am 3. Mai 2011 erschienen im Mai 2011:

Johannes Birgfeld / Julia Bohnengel / Alexander Kosenina (Hg.):

Kotzebues Dramen. Ein Lexikon.

Hannover: Wehrhahn Verlag 2011.

ISBN 978-3-86525-227-2, 38 €

Friedrich Nietzsche pries ihn in Menschliches, Allzumenschliches als das »eigentliche Theatertalent der Deutschen«. Denn »die Zeitgenossen hätten von ihm im Ernste sagen dürfen: ›in ihm leben, weben und sind wir‹«. Tatsächlich gehört August von Kotzebue (1761–1819) mit August Wilhelm Iffland zu den produktivsten und meist gespielten deutschen Dramatikern, der die Anliegen seiner Zeit vollständig auf die Bühne brachte. In seinen rund 230 Stücken aller Genres – vom Prolog bis zum Historiendrama, vom rührenden Trauerspiel bis zur Gesellschaftskomödie, vom szenischen Sinnbild bis zur Oper, von der Huldigung bis zur Posse – verarbeitet Kotzebue mit Witz und spitzer Feder alle Themen und Moden der Epoche: Ehe und Familie, Hof und Bourgeoisie, Erbschaft und Spekulation, Krieg und Frieden, russische und deutsche Politik, Leibeigenschaft und Sklaverei, Glaube und Religion, Intrige und Verbrechen, Verstellung und Theater, Wissenschaft und Scharlatanerie.

Das Lexikon bearbeitet erstmals Kotzebues Gesamtproduktion für die Bühne, vom 1782 entstandenen Trauerspiel Demetrius bis zu dem im Todesjahr erschienenen Einakter Die Selbstmörder. Die alphabetisch angeordneten Artikel zu jedem einzelnen Drama verzeichnen knapp die Inhalte, Motive, Aufführungen, Rezeptionszeugnisse sowie Forschungsbeiträge und präsentieren Illustrationen aus den Originalausgaben.

„ein verdienstvolles Lexikon“
(Tilman Spreckelsen in der FAZ am 03.05.2011)

Vortragsabend am 12. Mai 2011 im Goethe-Museum Weimar
aus Anlass des 250. Geburtstages August von Kotzebues am 3. Mai 2011, 18 Uhr
auf Einladung des Freundeskreies des Goethe-Nationalmuseums:

Alexander Kosenina:
Das „eigentliche Theatertalent der Deutschen“: August von Kotzebue (1761–1819) zum 250. Geburtstag

 

 Johannes Birgfeld:
August von Kotzebues publikumsorientierte Dramatik am Beispiel des „Almanachs dramatischer Spiele zur geselligen Unterhaltung auf dem Lande“

.

7. bis 9. April 2011:
Siegener Symposium zur Theaterpublikumsforschung:
„Das Theater glich einem Irrenhause.“
Das Publikum im Theater des 18. und 19. Jahrhunderts

Organisation:
Hans-Joachim Jakob & Hermann Korte

 Tagungsprogramm:
hier

Vortrag:
„Theater ohne Schauspieler? Theater on location? Kotzebues Konzept dramatischer Spiele zur geselligen Unterhaltung auf dem Lande mit Blick auf sein Verhältnis zum Publikum“  

 

Im Rahmen des Projekts „tanz+kritik“ konnte unter Vermittlung der Donlon Dance Company und finanziert vom Lehrstuhl von Prof. Dr. Manfred Engel (Neuere deutsche Literaturwissenschaft, Universität des Saarlandes) am Sonntag, den 15. Janaur 2011, im Chorsaal im Saarbrücker Staatstheater ein Workshop mit dem renommierten Tanzkritiker

Arnd Wesemann

von der Tanzzeitschrift „TANZ“ stattfinden. Fragen zu Zielen und Problemen der Tanzkritik, zur Entwicklung des zeitgenössischen Tanzes wie zur Zukunft der Tanzkritik, aber auch zu den Institutionen der Tanzkritik konnten ausführlich zwischen Wesemann und den 12 Workshopteilnehmern diskutiert werden.

Mit Einsendeschluss 15. August wurde im Jahr 2010 zum 14. Mal der Hans Bernhrad Schiff-Literaturpreis ausgeschrieben:

„Im Gedenken an Hans Bernhard Schiff, an sein literarisches Werk und sein gesellschaftliches Engagement vergibt die Landeshauptstadt Saarbrücken den Hans-Bernhard-Schiff-Literaturpreis 2010. Eingereichte Werke sollen inhaltlich oder über die Person selbst einen Bezug zur Saar-Lor-Lux-Region haben. Das diesjährige Motto lautet:
„Erst mit der Sprache kommt die Unruhe über die Wesen.“
Das Genre ist nicht festgelegt; als Sprachen können Deutsch, Französisch, Luxemburgisch oder eine der regionalen Mundarten gewählt werden. Der Umfang der Arbeiten darf 8 Seiten DIN A4 mit je 30 Zeilen zu 60 Zeichen nicht überschreiten (Ausschlusskriterium). Werke, die bereits veröffentlicht sind, werden nicht berücksichtigt. Bereits prämierte HauptpreisträgerInnen können sich nicht mehr bewerben. Der Hauptpreis ist dieses Jahr mit 5000,- € dotiert. Bei außergewöhnlichen Beiträgen behält sich die Jury die Vergabe eines Sonderpreises vor.“

Mitglieder der Jury waren:
Dr. Johannes Birgfeld, Jean-Luis Kieffer, Dr. Waltraud Schiffels, Dr. Alena Wagnerová und Heiner Zietz

Die Preisübergabe erfolgte am Donnerstag, dem 16. Dezember 2010, um 19.30 im KuBa – Kulturzentrum am Euro-Bahnhof:

Begrüßung durch die Oberbürgermeisterin von Saarbrücken, Charlotte Britz.
Preisverleihung durch den Dezernenten für Bildung, Kultur und Wissenschaft, Erik Schrader.
Laudatio auf die Förderpreisträgerin Joana Wirtz durch Johannes Birgfeld.
Lesung von Joana Wirtz: „Warum die Tiere nicht sprechen können“
Laudatio auf den Anerkennungspreisträger Sven Buchwalter durch Jean-Louis Kieffer.
Lesung von Sven Buchwalter: „Le Soldat Ennemi“
Laudatio auf den Träger des Hans Bernhard Schiff-Preises Hans Gerhard durch Johannes Birgfeld.
Lesung von Hans Gerhard: „Flachs und Lärchen“

Teilfinanziert aus Geldern zur Kompensation für den Wegfall der Studiengebühren konnten Teilnehmer des Hauptseminars „Goethe, Schiller, Kotzebue und das (Unterhaltungs-)Theater um 1800“ gemeinsam mit den Kursleitern Julia Bohnengel und Johannes Birgfeld vom 04. bis 06.12.2010 nach Wolfenbüttel zu einem gemeinsamen Workshop mit Teilnehmern des von Alexander Kosenina an der Leibniz Universität Hannover geleiteten Seminars „Dramenlexikon Kotzebue“ reisen.

In intensiven Arbeitssitzungen wurden Lexikonbeiträge der Teilnehmer für ein 2011 zu publizierendes „Werklexikon zu den Dramen August von Kotzebues“ vorgestellt, diskutiert und für den Druck vorbereitet. Dazu traten Besuche im Lessing-Haus Wolfenbüttel, in der Herzuog-August-Bibliothek Wolfenbüttel, in der ebenfalls ein Teil des Workshops abgehalten wurde, und eine geführte Besichtigung des Wolfenbütteler Schlosses.

 Genaueres: unter „Exkursionen“.

Dr. Eduard Martin PreisEinmal jährlich verleiht die Vereinigung der Freunde der Universität den Dr.-Eduard-Martin-Preis an die besten Nachwuchswissenschaftler der Universität. In diesem Jahr erhält mit Johannes Birgfeld auch ein Germanist die Auszeichnung – für seine bei Prof. Dr. Manfred Engel (Saarbrücken) und Prof. Dr. Wulf Segebrecht (Bamberg) entstandene Promotionsarbeit „Krieg und Aufklärung. Der Kriegsdiskurs in der deutschsprachigen Literatur des 18. Jahrhunderts“.

Der Dr.-Eduard-Martin-Preis trägt den Namen des langjährigen Präsidenten der Vereinigung der Freunde der Universität des Saarlandes. Bei dem Preis handelt es sich um eine von dem Saarbrücker Bildhauer Hans Schröder geschaffene Bronzeplastik, eine Eule, die gleichzeitig das Wappentier der Universität darstellt.

Die Arbeit „Krieg und Aufklärung“ rekonstruiert den literarischen Kriegsdiskurs in der deutschsprachigen Literatur zwischen 1700 und 1800. Hauptgegenstand der Studie ist der Nachweis der Existenz einer breiten, vielstimmigen und vielfach kritischen Literatur zu den verschiedenen Kriegen des 18. Jahrhunderts. Werke unbekannter Schriftsteller werden ebenso untersucht wie Stücke, Gedichte, Epen oder Prosatexte bis heute bekannter Autoren wie Lessing, Gleim oder Schiller, wobei die Studie gerade auf letztere neue Perspektiven eröffnet.

Die Preisübergabe erfolgte am 21.10.2010 im Rahmen der GradUS-Semestereröffnungsfeier um 18 Uhr im Gebäude C 7.4.  Liste aller Preisträger des Jahres 2010:

Rechts- und Wirtschaftswissenschaften
1) Dr. Michael Anton: „Guter Glaube im internationalen Kunstraub“
Doktorvater: Prof. Dr. Dr. Dr. h.c.mult. Michael Martinek
2) Dr. Anke Käufer: „Die Übertragung finanzieller Vermögenswerte nach HGB und IAS 39“
Doktorvater: Prof. Dr. Hartmut Bieg

Medizinische Fakultät
3) Dr. rer. nat. Christophe Olinger: „The worldwide distribution and evolution of the hepatitis B virus: recombinations, new genotypes and subtypes“
Doktorvater: Prof. Dr. Müller-Lantzsch 

Philosophische Fakultät II
4) Dr. Johannes Birgfeld: „Krieg und Aufklärung“
Doktorvater: Prof. Dr. Manfred Engel 

Philosophische Fakultät III
5) Dr. Theodor Jäger: „Dissociating Systems and Sucprocesses in Human Declarative Memory“
Doktorvater: Prof. Dr. Axel Mecklinger 

Technische Fakultät I
6) Dr. Christoph Bock: „Computational Epigenetics: Bioinformatic Methods for Epigenome Prediction, DNA Methylation Mapping and Cancer Epigenetics“
Doktorvater: Prof. Dr. Dr. Thomas Lengauer 

Technische Fakultät II
7) Dr. Konstantin Doubrovinski: „Physical Approaches to Cytoskeletal Self-Organization“
Doktorvater: Prof. Dr. Dr. Karsten Kruse 

8) Dr. Elisabeth Fischer-Friedrich: „Pattern formation by the Min system of Escherichia coli“
Doktorvater: Prof. Dr. Dr. Karsten Kruse 

Technische Fakultät III
9) Dr. Sabine Mayer: „Der Zinkfingertranskriptionsfaktor Egr-1: Signaltransduktion, Zielgene und Funktion “
Doktorvater: Prof. Dr. Gerhard Thiel

Finanziert aus Geldern zur Kompensation für den Wegfall der Studiengebühren konnten Teilnehmer des Proseminars “Drama und Theater nach 1945″ vom 18. bis 21.09.2010 eine Exkursion nach Berlin als Zentrum zeitgenössischer Dramatik und des zeitgenössischen Theaters unternehmen (unter der Leitung von Johannes Birgfeld und Caroline Frank). Durch den Besuch von vier Theaterveranstaltungen wurden unterschiedliche Regiestile, Dramentraditionen und Theaterkonzepte im unmittelbaren Kontrast erlebt.

Genaueres: unter „Exkursionen“.

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